Im Zentrum unserer Forschung steht die Analyse räumlicher Muster in der biologischen Vielfalt von Tieren sowie der ökologischen und evolutionären Prozesse, die für diese Muster verantwortlich sind.

Auf der Gemeinschaftsebene interessieren uns
(a) die Determinanten der biologischen Vielfalt entlang von Umweltgradienten und
(b) die Auswirkungen anthropogener Einflüsse auf die Zusammensetzung von Artengemeinschaften.

Der vergleichende Ansatz ist das Rückgrat unseres wissenschaftlichen Interesses. Wir vergleichen Muster und Prozesse in artenreichen Tiergemeinschaften tropischer Ökosysteme mit denen in weit weniger diversen Gemeinschaften gemäßigter Klimazonen. Dabei betrachten wir neben der Vielfalt der Arten auch die funktionelle und phylogenetische Diversität. Für viele Arbeiten in tropischen Ökosystemen nutzen wir die Feldstation La Gamba in Costa Rica.

Auf der Populationsebene untersuchen wir die Dynamik ausgewählter Zielarten sowie deren Anforderungen an den Lebensraum. Dabei liegt der Fokus auf Arten von naturschutzfachlicher Bedeutung.

Auf der Ebene der Individuen befassen wir uns mit den Folgen genetischer Variation und phänotypischer Plastizität für die evolutionäre Ökologie von Organismen (z. B. im Hinblick auf Mikroevolution und Speziation).

Am Beispiel phytophager Insekten untersuchen wir Mechanismen zur Entstehung der Artenvielfalt der Tiere, von der Populationsebene (Phylogeographie) hin zu höheren systematischen Ebenen (Phylogenie). Diese Studien eröffnen neue Einblicke in Radiationsprozesse in Bezug auf historische Faktoren sowie in die Koevolution zwischen Insekten und Pflanzen.

Als Modellorganismen dienen uns in der Forschung Insekten (Tag- und Nachtfalter, Ameisen, Käfer, Libellen usw.) ebenso wie Wirbeltiere (insbesondere Vögel).

Aktuelle Publikationen

Depisch E, Fiedler K. Summer drought shapes grassland butterfly-flower networks more than management type in an Austrian conservation area. Entomologica Austriaca: Zeitschrift der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft. 2023 Mär 25;30:9-33.

Guariento E, Rüdisser J, Fiedler K, Paniccia C, Stifter S, Tappeiner U et al. From diverse to simple: butterfly communities erode from extensive grasslands to intensively used farmland and urban areas. Biodiversity and Conservation. 2023 Jan 19;32:867-882. doi: 10.1007/s10531-022-02498-3

Seifert CL, Strutzenberger P, Fiedler K. Ecological specialisation and range size determine intraspecific body size variation in a speciose clade of insect herbivores. Oikos: a journal of ecology. 2022 Sep;2022(9):e09338. Epub 2022 Jun 30. doi: 10.1111/oik.09338

Monge O, Schulze CH, Dullinger S, Fusani L, Maggini I. Unshaded coffee imposes a heavier load on thermoregulation than shaded coffee for birds in a tropical mountainous region. Global Ecology and Conservation. 2022 Aug;36:e02117. doi: 10.1016/j.gecco.2022.e02117

Seifert CL, Strutzenberger P, Hausmann A, Fiedler K. Dietary specialization mirrors Rapoport’s rule in European geometrid moths. Global Ecology and Biogeography: a Journal of Macroecology. 2022 Apr 1;31(6):1161-1171. doi: 10.1111/geb.13493

Uhl B, Wölfling M, Fiedler K. Exploring the power of moth samples to reveal community patterns along shallow ecological gradients. Ecological Entomology. 2022 Feb 12;47(3):371-381. doi: 10.1111/een.13122

Strutzenberger P, Fiedler K. Central and Northern European caterpillar assemblages show strong phylogenetic structure. Functional Ecology. 2022 Jan;36(1):262-272. Epub 2021 Okt 12. doi: 10.1111/1365-2435.13956