Im Zentrum unserer Forschung steht die Analyse räumlicher Muster in der biologischen Vielfalt von Tieren sowie der ökologischen und evolutionären Prozesse, die für diese Muster verantwortlich sind.

Auf der Gemeinschaftsebene interessieren uns
(a) die Determinanten der biologischen Vielfalt entlang von Umweltgradienten und
(b) die Auswirkungen anthropogener Einflüsse auf die Zusammensetzung von Artengemeinschaften.

Der vergleichende Ansatz ist das Rückgrat unseres wissenschaftlichen Interesses. Wir vergleichen Muster und Prozesse in artenreichen Tiergemeinschaften tropischer Ökosysteme mit denen in weit weniger diversen Gemeinschaften gemäßigter Klimazonen. Dabei betrachten wir neben der Vielfalt der Arten auch die funktionelle und phylogenetische Diversität. Für viele Arbeiten in tropischen Ökosystemen nutzen wir die Feldstation La Gamba in Costa Rica.

Auf der Populationsebene untersuchen wir die Dynamik ausgewählter Zielarten sowie deren Anforderungen an den Lebensraum. Dabei liegt der Fokus auf Arten von naturschutzfachlicher Bedeutung.

Auf der Ebene der Individuen befassen wir uns mit den Folgen genetischer Variation und phänotypischer Plastizität für die evolutionäre Ökologie von Organismen (z. B. im Hinblick auf Mikroevolution und Speziation).

Am Beispiel phytophager Insekten untersuchen wir Mechanismen zur Entstehung der Artenvielfalt der Tiere, von der Populationsebene (Phylogeographie) hin zu höheren systematischen Ebenen (Phylogenie). Diese Studien eröffnen neue Einblicke in Radiationsprozesse in Bezug auf historische Faktoren sowie in die Koevolution zwischen Insekten und Pflanzen.

Als Modellorganismen dienen uns in der Forschung Insekten (Tag- und Nachtfalter, Ameisen, Käfer, Libellen usw.) ebenso wie Wirbeltiere (insbesondere Vögel).

Aktuelle Publikationen

Zub P, Fiedler K, Nässig W. Die Waldbindung der Großschmetterlinge (Macrolepidoptera) Deutschlands. in Dorow WHO, Hrsg., Waldbindung ausgewählter Tiergruppen Deutschlands: Lumbricidae, Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Heteroptera, Coleoptera, Aculeata, Macrolepidoptera, Aves. Bad Godesberg: Bundesamt für Naturschutz. 2019. S. 337-364. (BfN-Skripten, Band 544). doi: 10.19217/skr544

Neumüller U, Pachinger B, Fiedler K. Impact of inundation regime on wild bee assemblages and associated bee–flower networks. Apidologie. 2018 Dez;49 (6):817-826. Epub 2018 Okt 25. doi: 10.1007/s13592-018-0604-0

Huemer P, Hebert PDN, Mutane M, Wieser C, Wiesmair B, Hausmann A et al. Large geographic distance versus small DNA barcode divergence: Insights from a comparison of European to South Siberian Lepidoptera. PLoS ONE. 2018 Nov 2;13(11):e0206668. doi: 10.1371/journal.pone.0206668

Letsch H, Gottsberger B, Metzl C, Astrin J, Friedman ALL, McKenna DD et al. Climate and host‐plant associations shaped the evolution of ceutorhynch weevils throughout the Cenozoic. Evolution. 2018 Sep;72(9):1815-1828. Epub 2018 Jul 24. doi: 10.1111/evo.13520

Heidrich L, Friess N, Fiedler K, Brändle M, Hausmann A, Brandl R et al. The dark side of Lepidoptera: Colour lightness of geometrid moths decreases with increasing latitude. Global Ecology and Biogeography: a Journal of Macroecology. 2018 Apr;27(4):407-416. Epub 2018 Jan 2. doi: 10.1111/geb.12703