Im Zentrum unserer Forschung steht die Analyse räumlicher Muster in der biologischen Vielfalt von Tieren sowie der ökologischen und evolutionären Prozesse, die für diese Muster verantwortlich sind.
Auf der Gemeinschaftsebene interessieren uns
(a) die Determinanten der biologischen Vielfalt entlang von Umweltgradienten und
(b) die Auswirkungen anthropogener Einflüsse auf die Zusammensetzung von Artengemeinschaften.
Der vergleichende Ansatz ist das Rückgrat unseres wissenschaftlichen Interesses. Wir vergleichen Muster und Prozesse in artenreichen Tiergemeinschaften tropischer Ökosysteme mit denen in weit weniger diversen Gemeinschaften gemäßigter Klimazonen. Dabei betrachten wir neben der Vielfalt der Arten auch die funktionelle und phylogenetische Diversität. Für viele Arbeiten in tropischen Ökosystemen nutzen wir die Feldstation La Gamba in Costa Rica.
Auf der Populationsebene untersuchen wir die Dynamik ausgewählter Zielarten sowie deren Anforderungen an den Lebensraum. Dabei liegt der Fokus auf Arten von naturschutzfachlicher Bedeutung.
Auf der Ebene der Individuen befassen wir uns mit den Folgen genetischer Variation und phänotypischer Plastizität für die evolutionäre Ökologie von Organismen (z. B. im Hinblick auf Mikroevolution und Speziation).
Am Beispiel phytophager Insekten untersuchen wir Mechanismen zur Entstehung der Artenvielfalt der Tiere, von der Populationsebene (Phylogeographie) hin zu höheren systematischen Ebenen (Phylogenie). Diese Studien eröffnen neue Einblicke in Radiationsprozesse in Bezug auf historische Faktoren sowie in die Koevolution zwischen Insekten und Pflanzen.
Als Modellorganismen dienen uns in der Forschung Insekten (Tag- und Nachtfalter, Ameisen, Käfer, Libellen usw.) ebenso wie Wirbeltiere (insbesondere Vögel).